Auf der Konferenz #Privacyaccess2015: Ein Blick auf das Panel Jugend, Datenschutz und Cybermobbing
"Kinder sind in der Lage, sich selbst und andere zu schützen und ihr eigenes Verhalten zu ändern, wenn sie über die Risiken informiert sind. Wir sollten Kinder schon in jungen Jahren dazu befähigen, gute digitale Bürger zu werden und informierte und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, wenn sie Online-Medien nutzen" - Marvin Bernstein, UNICEF Kanada
An einem verregneten Freitag, dem13. in Vancouver haben die Kommissarin für Information und Datenschutz Elizabeth Denham und die Beauftragte für Kinder und Jugend Mary Ellen Turpel-Lafond ihren gemeinsamen Bericht über Cybermobbing auf der Konferenz Privacy & Access 20/20: Future of Privacy veröffentlicht.
Der Bericht, "Cyberbullying: Empowering children and youth to be safe online and responsible digital citizens" (Befähigung von Kindern und Jugendlichen, online sicher und verantwortungsbewusste digitale Bürger zu sein) liefert Kontext und Hintergrund zum Thema Cybermobbing, einschließlich Empfehlungen, wie die Provinzregierung das Problem angehen kann, das das Leben unserer Kinder und Jugendlichen beeinträchtigt.
Im Anschluss an die Veröffentlichung des Berichts moderierte Kommissar Denham die Podiumsdiskussion zum Thema Jugend, Datenschutz und Cybermobbing, an der Matt Johnson (Direktor von Education Media Smarts), Darren Laur (Direktor, Personal Protection Systems Inc.), Shelly Smith (Direktorin, TELUS WISE) und die Abgeordnete Turpel-Lafond teilnahmen.
(Das Gremium Jugend, Datenschutz und Cybermobbing)
Warum dies heute ein wichtiges Thema ist
Zu Beginn des Panels erläuterte Kommissarin Denham einige Hintergründe, warum dieses Thema in der heutigen technologischen Welt so wichtig ist.
Kinder sind schon in jungen Jahren online; normale Entwicklungsprozesse laufen heute in der Regel über eine Mischung aus Online- und Offline-Medien ab. Wir leben einen großen Teil unseres Lebens online, ebenso wie junge Menschen; auch sie sind sozial, kreativ, arbeiten und spielen online. Die Realität sieht so aus, dass junge Menschen, die online sind, Cybermobbing ausgesetzt sein können.
Im weitesten Sinne ist Cybermobbing jedes Verhalten, das über elektronische oder digitale Medien von Einzelpersonen oder Gruppen ausgeübt wird und bei dem wiederholt feindselige oder aggressive Botschaften übermittelt werden, die darauf abzielen, anderen Schaden oder Unbehagen zuzufügen.
Wir wollen Kinder und Jugendliche unterstützen, wenn sie online mit Cybermobbing konfrontiert werden. Frühzeitige Aufklärung, das Verständnis und die Berücksichtigung der Rechte von Kindern und die Auseinandersetzung mit der Rolle von Social-Media-Unternehmen sind alles Schritte, die unternommen werden können, um auf die wachsenden Auswirkungen von Cybermobbing auf Kinder und Jugendliche zu reagieren.
Ein wichtiger Punkt ist, dass die Regulierungsbehörden, die sich mit diesem Thema befassen, nicht glauben, dass wir mehr Strafgesetze brauchen - die strafrechtliche Verfolgung von Kindern sollte das allerletzte Mittel sein. Stattdessen muss der Schwerpunkt auf erzieherischen und evidenzbasierten Lösungen liegen, um Kindern die neuen Regeln des Online-Umgangs beizubringen.
Wie man ein guter digitaler Bürger ist
Das Podium befasste sich mit der Frage, wie wir Kinder dazu befähigen können, gute digitale Bürger zu werden. Was bedeutet das also?
Nun, zunächst einmal bedeutet es nicht, dass wir unsere iPads mit dem Hammer bearbeiten sollten - die Technologie wegzunehmen ist keine Lösung! Stattdessen müssen wir unsere Kinder über ihre Rolle in der Online-Welt aufklären und darüber, wie ihre Handlungen und Entscheidungen nicht nur andere, sondern auch ihre eigene Zukunft beeinflussen. Eine wichtige Erkenntnis aus der Diskussion war, dass es wichtig ist, den Kindern und Jugendlichen zuzuhören.
Haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre im Internet?
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde die unvermeidliche Frage aufgeworfen: Haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre im Internet? Dies war eine interessante Diskussion zwischen den Podiumsteilnehmern, bei der es um verdeckte und offene Überwachung durch Eltern ging (wobei offene Überwachung bedeutet, dass ein Elternteil ein Kind bittet, sich mit ihm zusammenzusetzen und zu sehen, was mit ihm online passiert). Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit für einige wichtige Diskussionen. Haben Eltern ein Recht darauf, ihre Kinder auszuspionieren? Sollten sich Kinder ihr Recht auf Privatsphäre im Internet erst verdienen müssen? Oder sollten wir Vertrauen zu unseren Kindern aufbauen, indem wir ihnen Raum geben, die Online-Welt auf eigene Faust zu erkunden? All diese Fragen und mehr wurden diskutiert.
Ein Diskussionsteilnehmer plädierte dafür, die Überwachung von Kindern so zu gestalten, dass eine vollständige Offenlegung gefördert wird, bei der die Kinder wissen, dass alles, was sie online tun, nachverfolgt werden kann. Sobald sie jedoch beweisen können, dass sie ein guter digitaler Bürger sind, verdienen sie sich das Recht, dass die Überwachungsmaßnahmen aufgehoben werden. Andere Diskussionsteilnehmer sprachen sich dafür aus, von Anfang an Vertrauen zu schaffen, das durch frühzeitige Aufklärung und offene Gespräche über die Gefahren und Auswirkungen von Online-Interaktionen gestützt wird. Es gibt keine richtige Antwort; wichtig ist es, Vertrauen und offene Kommunikationskanäle zwischen Erwachsenen und Kindern zu schaffen.
Auch die soziale Verantwortung wurde von den Diskussionsteilnehmern angesprochen, da die Unternehmen der sozialen Medien und die Internetanbieter in Kanada eine gewisse Verantwortung gegenüber den jungen Menschen tragen, die ihre Produkte nutzen. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass Social-Media-Unternehmen Prozesse und Richtlinien entwickeln sollten, die es einfach machen, persönliche Informationen aus sozialen Netzwerken zu entfernen, wenn es zu Cybermobbing kommt oder wenn persönliche Informationen ohne Zustimmung unangemessen veröffentlicht wurden.
TELUS hat in Zusammenarbeit mit Partnern wie Media Smarts das TELUS WISE Footprint-Programm ins Leben gerufen, um Kindern und Jugendlichen auf unterhaltsame und ansprechende Weise zu vermitteln, wie sie ihren digitalen Fußabdruck hinterlassen und wie sie ihn sauber halten können. Das Programm bietet Ressourcen für jedes Familienmitglied und gibt den Familien die nötigen Werkzeuge an die Hand, um zu besprechen, wie sie im Internet sicher bleiben können.
Am Ende des Tages waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass frühzeitige Aufklärung der Schlüssel ist. Wir können nicht länger ignorieren, dass die Technologie ein Teil des täglichen Lebens unserer Kinder und ein wesentlicher Bestandteil der Beziehungen zu Gleichaltrigen ist. Es gibt noch so viel mehr, was wir über Cybermobbing lernen müssen; wir hoffen, dass Sie sich uns anschließen, wenn wir uns weiterhin für einen kindzentrierten Ansatz einsetzen, um junge Britisch-Kolumbianer zu erreichen und zu stärken.
Das OIPC möchte sich bei allen Diskussionsteilnehmern für ihre Beiträge zu dieser Sitzung bedanken.
Besuchen Sie https://www.oipc.bc.ca/special-reports/1882, um Cyberbullying zu lesen : Kinder und Jugendliche zu einem sicheren Onlineverhalten und zu verantwortungsbewussten digitalen Bürgern erziehen